Ist es wirklich schon ein Jahr her? Ja, ein Jahr ist vergangen, seit ich Freyra, Nyx und Leandro in die Buchwelt entlassen habe. Am 27.06.2024 ist Myzinthias Rache, mein epischer Dark Fantasyroman über die hartgesottene Diebin, ihren Minidrachen und den verkappten Grafen, im WunderZeilen Verlag erschienen. Na, wenn das kein Grund zum Feiern ist. 🙂
HAPPY HIGH BIRTHDAY, MYZINTHIAS RACHE!


Fun Fact für Fans: Es hätte alles anders kommen können …
Falls du Myzinthias Rache noch nicht kennst, erfährst du hier mehr zum Buch. Alle anderen wissen ja bereits, dass mit Freyra nicht unbedingt gut Kirschen essen ist. Sie wird von Albträumen geplagt, ist drogensüchtig, verdingt sich als Diebin, schert sich nicht um soziale Gepflogenheiten und verteidigt ihr Leben bis aufs Blut. Zur Tarnung schlüpft sie auch gern mal in fremde Rollen, wie die des jungen Freyns. Doch wir erleben sie ansonsten als zänkische und rücksichtslose Person – außer natürlich im Umgang mit Nyx. Doch das weißt du natürlich alles schon, wo bleibt also der interessante Fact?
Es ist so: In der allerersten Version von Freyras Geschichte (damals hieß sie noch Freya) verlief das erste Treffen mit dem verfluchten Grafen Leandro völlig anders. Der ursprünglichen Idee nach war Frey(r)a ganz und gar nicht raubeinig und verschlossen, sondern hat ihren Charme und ihre Reize offensiv eingesetzt, um ihre Opfer auszurauben. Ja, du liest richtig. In dem damaligen ersten Kapitel hat Frey(r)a Leandro verführt, um ihn zu bestehlen. Es begann also alles recht spicy. Erst ungefähr ein Jahr später habe ich mich der Idee von der Diebin und dem verfluchten Grafen erneut gewidmet und dabei ist eine völlig andere Freyra entstanden.
Rückblickend bin ich unheimlich froh, dass ich die erste Version nie in der Form weiterverfolgt habe, sondern Freyra sich so habe entwickeln lassen, wie sie letztendlich geworden ist. So viele Macken sie auch haben mag, sie ist eine Figur mit enorm viel Tiefgang und ich habe sie wirklich fest in mein Herz geschlossen. Nein, ich kann mir die Geschichte mit keiner anderen als ihr vorstellen. Nur durch diese Kombination aus ihrem Charakter und dem von Leandro konnte die Geschichte ihre unverwechselbare Dynamik entwickeln.
Nun würde mich aber interessieren, was du davon hältst. Könntest du dir Freyra als die verführerische Diebin vorstellen, die ihre Opfer erst um den Finger wickelt und schließlich wortwörtlich auszieht? Wie glaubst du, hätte sich die Geschichte entwickelt, wenn Freyra nicht die sozial verschlossene Griesgrämin, sondern eine verspielt-charmante Femme fatale wäre?

Nie veröffentlichter Lesehappen für dich
Hier mal ein kleiner Auszug aus dem ehemaligen (unlektorierten & unveröffentlichten!) ersten Kapitel, das noch einmal eindrücklich zeigt, dass wir es mit einer gänzlich anderen Frey(r)a zu tun haben:
Seine Lippen waren weich und schmeckten nach Ale und Johannisbeeren. Sie zögerte den Kuss noch eine Weile hinaus, ließ ihn sanft mit den Fingern durch ihr Haar streichen, während sie das Stilett aus ihrem Stiefelschaft zog.
Sie seufzte. Wahrlich, es war ihr schon lange nicht mehr so schwer gefallen, ihre Arbeit zu verrichten. Doch es nutzte ja nichts, sie hatte noch Schulden zu begleichen. Und je schneller ihr das gelang, desto besser. Dann könnte sie endlich von hier verschwinden.
Sie löste sich behutsam von dem Schönling – Leandro oder wie war gleich sein Name? Wie auch immer. Während sie ihn mit intensiven und vielversprechenden Blicken betörte, positionierte sie unbemerkt die scharfe Spitze ihres Stiletts an seiner Kehle.
»Du bist so schön«, hauchte er ihr zu und sie konnte nicht verhindern, zu kichern.
»Und Ihr seid ein Narr«, entgegnete sie abgebrüht.
Verwirrung zeichnete sich auf seinem Gesicht ab. Behutsam drückte sie die Stilettspitze in seine glattrasierte Haut, bis sich ein feiner Blutstropfen daraus löste. Schönling hob unvermittelt den Kopf an. »Au, was tust du denn da?«
Diesmal unterdrückte sie das Augenrollen nicht, griff sich stattdessen beherzt ins halb aufgeknöpfte Mieder und zog die Hanfseile hervor. Ungläubig begutachtete Schönling ihre geschrumpfte Oberweite …

Wird es eine Fortsetzung geben?
Diese Frage wurde mir seit der Veröffentlichung von Myzinthias Rache immer wieder gestellt. Leider kann ich sie bis heute nicht beantworten. Ich habe nach Beendigung von Myzinthias Rache verschiedene Ideen für eine Fortsetzung gehabt und es existiert sogar ein angefangenes Manuskript auf meinem Laptop. Gedanklich bin ich auch immer wieder nach Erydanien zurückgekehrt. Aber es kamen auch immer wieder andere Projekte oder gesundheitliche Beschwerden dazwischen. Zudem habe ich bis dato kein konkret grünes Licht vom Verlag bekommen. (Was kein Hinderungsgrund ist, da ich eine Fortsetzung notfalls auch selbst rausbringen könnte.) Es gibt jedenfalls diverse teils private, teils berufliche Hindernisse, die mich bislang von der Fertigstellung eines Folgebandes abgehalten haben. Begraben ist die Idee aber noch nicht. Ich warte nur darauf, dass mich das Fieber packt, das mich erfahrungsgemäß erst wieder loslässt, bis eine Geschichte fertiggestellt ist. Ohne diesen Fieberschub fällt es mir wesentlich schwerer, ein Projekt zu beenden. Eine kleine Motivation kann aber sicher nicht schaden, also lass mich ruhig wissen, wenn du unbedingt einen zweiten Band brauchst. 🙂
Und nicht vergessen:
~ LEICHTSINN IST DER DIEBIN UNTERGANG ~
